Radial communication - Hundelshausen, Max-Lukas

Titel

Radial communication

Komposition

Hundelshausen, Max-Lukas

Besetzung

for percussion quartett

detaillierte Besetzung

2 Glockenspiele, 4 Set-ups, 4 Sätze Crotales, 4 Pauken, 2  Vibraphone

Dauer

ca. 10 Minuten

Schwierigkeitsgrad

5 schwer

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Verschiedene Formen der Kommunikation stehen im Vordergrund von Max-Lukas Hundelshausens glitzerndem und glänzendem Stück „radial communication“. Murmelnde Fellflächen-Klänge entwickeln sich zu einem energiegeladenen rhythmischen Dialog voller metallischer Akzent-Spielarten. Der Kommunikationsprozess zwischen Ensemble und Publikum erhält durch die räumlichen Aspekte der Aufstellung eine zentrale Rolle.

Notation

Traditionelle Notation, nur äußerst wenige Elemente graphischer Notation.

Anforderungen

  • Die ersten 12 Takte bzw. die Passage zwischen T 181 und 186 fordern ein äußerst aufmerksames und sensibles Ensemblespiel.
  • Viele einzelne Klänge lösen sich quer durch die Stimmen hindurch ab, sind also direkt voneinander abhängig. Um einen organischen Wechsel der verschiedenen Klangflächen zu gestalten, müssen alle SpielerInnen auf Distanz gut aufeinander reagieren können. Als Beispiel hierfür kann Takt 12 dienen, wo der Wirbel der zweiten Stimme genau am Höhepunkt des Pauken-Crescendos der dritten Stimme einsetzen soll.
  • Ein genaues Betrachten der dynamischen Gestaltung ist in diesem Teil besonders wichtig, um dem gesamten Klangereignis die richtige Balance zu verleihen.
  • Dieselben Passagen sind zudem ohne Metrik komponiert. Ein sensibles Zeitgefühl als Ensemble muss unbedingt entwickelt werden.
  • Eine sehr sichere bzw. weit entwickelte Spieltechnik (auf Stabspiel-Instrumenten sowie auch auf Trommeln) ist gefragt, insbesondere für die schnellen, virtuosen Passagen. In diesen bilden sich häufig „Akzent-Melodien“, die nur über sehr differenziertes Spiel wahrnehmbar gemacht werden können. Auf diese dynamisch differenzierte Art zu spielen kann keineswegs verzichtet werden, da die Akzente eine „Gesprächs-Linie“ durch alle vier Stimmen formen, die dem Publikum einen wichtigen Aspekt des Konzepts der Kommunikation präsentiert.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Metrische Modulationen (z.B. Sechszehntel auf Quintolen auf Sechstolen) bilden einen wichtigen Aspekt des rhythmischen Inhalts der Komposition. Alle SpielerInnen sollten die Fähigkeit besitzen, locker und akkurat zwischen den verschiedenen Verteilungen wechseln zu können. Dafür könnte man unterschiedliche Modulationsübungen konzipieren, mit dem Ziel, eine stabile und sichere rhythmische Basis zu entwickeln, bevor man an die eigentliche werkbezogene Probenarbeit herangeht.
  • Der Komponist fordert einen extrem breiten dynamischen Ambitus (ppppp bis fffff). In den extrem leisen Passagen muss immer sorgfältig auf die Balance zwischen allen Instrumenten geachtet werden (gerade aufgrund ihrer extrem unterschiedlichen Klangeigenschaften bzw. Artikulationsmöglichkeiten). Der Klang der einzelnen Instrumente darf aber auch keineswegs unter den extrem lauten dynamischen Angaben leiden. Eine fein entwickelte Schlagtechnik ist erforderlich, um „tutta forza“ spielen zu können ohne einen aggressiven oder „dünnen“ Klang zu erzeugen.
  • Die Aufstellung des Ensembles spielt eine enorm wichtige Rolle und sollte deshalb als zusätzlicher musikalischer Parameter verstanden werden. Aufgrund der gewünschten Entfernung zwischen den SpielerInnen ist eine Aufführung mit DirigentIn sehr zu empfehlen, dessen bzw. deren Platz am Aufführungsort sorgfältig gewählt werden muss, um gute Sichtlinien zu ermöglichen.
  • Um das gewünschte Spektrum der Klangfarben darzustellen, sollte der Schlegelauswahl des Komponisten möglichst gefolgt werden. Nichtsdestotrotz sind in dieser Hinsicht einige wichtige Punkte zu beachten:
    • Der Einsatz von Messingkopfschlegeln auf Crotales kann zur Beschädigung des Instruments führen, besonders im lauten Dynamikbereich (siehe Stimme 4, Takt 52). Harte Plastikschlegel könnten zur Schonung als Ersatz benutzt werden.
    • Das Instrumentarium ist groß. Vier Sätze Crotales, zwei Vibraphone, zwei Glockenspiele und vier Pauken werden u.a. benötigt
  • Das Stück ist für fortgeschrittene Jugend- oder Laien-Schlagzeugensembles geeignet. Viel Spielerfahrung ist bei dieser Komposition nicht fehl am Platz.
  • Der räumliche Aspekt der Komposition intensiviert die sinnliche Erfahrung für das Publikum. Ein geeigneter Raum, der diese Aufstellung ermöglicht, ist deshalb sehr wichtig.

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (maximedes@t-online.de; www.maximedesmusic.de)