Four 6 - Cage, John

Titel

Four 6

Komposition

Cage, John

Besetzung

for any way of producing sounds (vocalization, singing, playing of an instrument or instruments, electronics, etc.)

detaillierte Besetzung

für vier Ausführende in variabler Besetzung. Kann auch als Solo-Part gespielt werden und hat dann den Titel One 7.

Dauer

30 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

Schlagwörter

Aleatorik, Improvisation

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

In John Cages „Four 6“ sucht sich jede/r der vier SpielerInnen zwölf verschiedene Klänge mit festgelegten Eigenschaften (Lautstärke, Obertonstruktur etc.) aus. Die Klänge werden nummeriert. In den Noten stehen die Nummern der Klänge innerhalb sogenannter „Zeitklammern“; d.h. man hat den Klang innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens anzufangen und innerhalb eines zweiten Zeitrahmens zu beenden.

Notation

Zahlen, die zwischen Zeitklammern stehen

Anforderungen

Spieltechnisch müssen die SpielerInnen in der Lage sein, 30 Minuten lang zwölf unterschiedliche Klänge zu treffen.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Wie bei allen Werken von John Cage ist es sehr zu empfehlen, sich mit der Ästhetik des Komponisten vertraut zu machen, wenn man eines seiner Werke einstudiert.
  • Dies bedeutet unter anderem: Es soll nicht versucht werden, die einzelnen Stimmen zu koordinieren. Das Stück klingt bei jeder Aufführung anders und dies ist im Sinne des Komponisten.
  • Für den Ensembleleiter empfiehlt es sich, zuvor etwas in die Cage’sche Gedankenwelt einzutauchen und den SpielerInnen etwas davon zu vermitteln. Eventuell könnte es auch sinnvoll sein, einige Stücke von Cage gemeinsam anzuhören und dann darüber zu sprechen, so dass eine gemeinsame Vorstellung davon entsteht, wie man diese Musik verstehen kann.
  • Cage hat einige Zitate hinterlassen, die für dieses Verständnis hilfreich sein können - etwa der berühmte Ausspruch: „if you celebrate it, it’s art: if you don’t, it isn’t.“
  • Man braucht für dieses Stück eine gemeinsame Sekundenzählung: Diese kann durch koordinierte Stoppuhren oder eine gemeinsam einsehbare Anzeige bewerkstelligt werden. Wichtig ist, dass diese Hilfsmittel so unauffällig wie möglich eingesetzt werden.
  • Der erste Schritt in der Erarbeitung des Stückes besteht in der Erforschung des eigenen Instruments (oder einer anderen Klangquelle) und der Bestimmung der zwölf Klänge. Als PädagogIn sollte man dabei nie das lustvolle Element dieses Ausprobierens aus dem Auge verlieren – manche SchülerInnen benötigen dafür eventuell etwas Ermutigung.
  • Die Dauer des Werkes ist eine Herausforderung: Nicht jede/r SpielerIn wird von Anfang an in der Lage sein, sich über die gesamte Zeit des Stückes auf die Anforderungen der Partitur zu konzentrieren. Andererseits bietet die Länge des Stückes auch die Möglichkeit, in diese Klangwelt ganz einzutauchen.
  • Ein faszinierendes Werk von John Cage, das bei guter Vorbereitung seine Wirkung nicht verfehlen wird. Die Bereitschaft des Publikums, sich auf diese Klangwelt einzulassen, ist dazu natürlich eine Bedingung.

Bezugsquelle

Erschienen bei Edition Peters (www.edition-peters.de)

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