Edges - Wolff, Christian

Titel

Edges

Komposition

Wolff, Christian

Besetzung

for any number of players, any number of instruments

detaillierte Besetzung

variable Besetzung

Dauer
flexibel
Schwierigkeitsgrad
4 mittel-schwer
Schlagwörter

Aleatorik, erweiterte Spieltechniken/Vokaltechniken, graphische Notation, Improvisation, Klassenmusizieren / heterogene Gruppen, Kompositionswerkstatt / partizipatives Arbeiten, offene Form

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Christian Wolffs „EDGES“ gehört zu den frühen Werken der graphisch notierten und dadurch gesteuerten Improvisationen. Die suggestiven, klar definierten grafischen Zeichen erleichtern den Einstieg in diese Art von Musik, deren partizipativer Ansatz von demokratisch-gleichberechtigtem und kollektivem Erarbeiten/Erschaffen eines Werks immer noch neu, aufregend und herausfordernd für die InterpretInnen und das Publikum sein wird.

Notation

Grafische Zeichen, deren Anordnung und Leserichtung die Form ergeben und deren Ausführung in einer ausführlichen Legende klar erklärt ist. Die Texte sind alle auf Englisch.

Anforderungen

  • Spieltechnisch stellt das Werk keine großen Anforderungen an die Ausführenden.
  • Die geforderten musikalischen Aktionen sind dennoch von so klarem Anspruch, dass eine gute Beherrschung des Instruments nötig ist.
  • Dem Ensemble wird durch den partizipativen Anspruch viel an Ensembleprobenkultur wie Disziplin, Geduld und gegenseitige Wertschätzung abverlangt.
  • Bei diesen Werken ist ein hohes Maß an Disziplin, Reaktionsfähigkeit, Kommunikationskultur, Hörfähigkeit und Verlässlichkeit im Ensemble Voraussetzung für eine gelingende Probenarbeit wie auch gelingende Aufführungen – dies wird natürlich durch die Arbeit an so einem Werk auch exzellent geschult.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Im Vorfeld sollte klar der Anspruch an das Ensemble kommuniziert werden, dieses Werk partizipativ und demokratisch zu erarbeiten.
  • Eine Ensemblekultur auf vielen Ebenen (wie beispielsweise gegenseitige Wertschätzung, Kommunikation während der Probenarbeit, Kommunikation beim Spielen, gegenseitige Verlässlichkeit, die freie Entfaltung innerhalb gesetzter Grenzen und das Einbringen ganz persönlicher individueller Ideen) kann hier gewonnen und vertieft werden.
  • Die Probenarbeit ist verschieden denkbar:
    • Ein Ensemble probt ohne Ensembleleitung. Hier sollte jedes Ensemblemitglied erst einmal selbstständig jede musikalische Aktion und einen möglichen Weg durch die Notation erarbeiten. Auf dieser Basis lassen sich die interaktiven Ansprüche dann im Ensemble proben und aus der Souveränität des Einzelnen kann die Probenarbeit relativ schnell vonstattengehen. Dieser Ansatz setzt jedoch eine hohe menschliche und musikalische Reife des Ensembles voraus.
    • Das Ensemble probt mit einer Ensembleleitung: Hier kann kollektiv jedes einzelne Klangelement geprobt und diskutiert werden. Unterschiedliche sich ergänzende Aktionen im Verlauf des Stückes können abgesprochen werden, damit eine probbare und strukturierte Fassung erarbeitet werden kann. Auf dieser Grundlage kann entschieden werden, wie weit diese Fassung in einer Aufführung präsentiert wird, oder ob auf diesem Fundament eine freiere oder ganz freie Fassung in der Aufführung wünschenswert ist.
  • Sehr wichtig erscheint bei Aufführungen dieses Werkes eine hohe Kultur des Aufeinander-Hörens und -Reagierens zu sein, weniger interessant sind Aufführungen dieser Werke, in denen viele Individuen, für sich unabhängig, durcheinander spielen und ein dauerhaft chaotischer Höreindruck für das Publikum entsteht.

Bezugsquelle

Erschienen bei Edition Peters.

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