KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Graciela Paraskevaídis „piezas de bolsillo“ ist gleichermaßen ein prickelndes, virtuoses Gespräch für vier Piccolo-Woodblocks, eine schwebende Himmelsreise für 16 Fingerbecken und ein Klatschspiel für Kinder. Diese kleinen Taschenstücke sind ein verstecktes, aber zauberhaftes Meisterwerk für Schlagzeugquartett.

Notation

Traditionell.

Anforderungen

• Das Werk ist für 4 Piccolo Woodblocks, 8 kleine Schellen, 16 Fingerbecken, 4 Paar Klanghölzer und Hände komponiert.
• Es muss ein Weg gefunden werden, die Fingerbecken so aufzuhängen, dass diese frei schwingen können.
• Etwas Präparation ist nötig, um die Schellen (jeweils eine) um die Handgelenke der Spieler befestigen zu können.
• Der erste Satz ist geprägt von Verkürzungen bzw. Verlängerungen eines rhythmischen Motivs und den verschiedenen metrischen Verhältnissen zwischen allen vier Stimmen. Die Gestaltung des Satzes muss sehr klar sein und erfolgt durch disziplinierten Umgang sowohl mit der dynamischen Struktur als auch mit den akzentuierten Noten, die eine Art melodische Linie formen.
• Die zwei sehr deutlich zu erkennenden Ebenen sollten, trotz der zum Teil sehr lauten Dynamik, durch eine kontrastreiche Gestaltung der akzentuierten und nicht-akzentuierten Schläge dargestellt werden.
• Die Coda besteht aus zwei kurzen ausnotierten Accelerandi im Unisono. Die letzte, aus 13-tolen bestehende Figur muss unbedingt exakt zusammengespielt werden, denn nur dann ist sie äußerst wirkungsvoll. Eine Herausforderung für Ensembles jeglichen Niveaus!
• Die unisono-Passage zwischen Ziffer 3 und 4 sollte ebenfalls sorgfältig geprobt werden. Die Zweiunddreißigstel im dritten Takt dieses Abschnitts werden gerne zu schnell gespielt!
• Die durchgehenden Achtelnoten der ersten Stimme können von den restlichen drei SpielerInnen als eine Art „rhythmischer Pilot“ wahrgenommen werden. Deshalb sollte unbedingt der/die erste SpielerIn das Ritardando im sechsten Abschnitt führen!
• Der dritte Satz, ausschließlich für verschiedene Arten des Klatschens komponiert, soll an ein Kinderspiel erinnern. Leicht theatralische Bewegungen unterstützen die lockere Stimmung des Satzes, der auf keinen Fall zu ernst genommen werden darf. Ein Lächeln im Gesicht und ein Glitzern in den Augen darf auf keinen Fall fehlen!
• Der Satz sollte unbedingt auswendig aufgeführt werden, um eine Atmosphäre verspielter Spontaneität zu kreieren.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

• Für ein fortgeschrittenes Jugend-Schlagzeugensemble ist das Werk sehr gut geeignet.
• Der zunächst elementar anmutende Eindruck der Partitur täuscht nämlich. Denn: Obwohl rhythmisch nicht komplex, ist eine gut entwickelte und effiziente Spieltechnik erforderlich, um etwa das lebendige Tempo des ersten Satzes mit der nötigen Lockerheit erreichen zu können.
• Das Stück kann und soll ohne DirigentIn aufgeführt werden. Die Probenarbeit erfordert dabei sensibles Aufeinanderhören und das gemeinsame Wahrnehmen eines stabilen Pulses. Im zweiten Satz ist dies besonders wichtig, da die Ensemblemitglieder das langsame Tempo in Achtelnoten unterteilen sollen.
• Das Gegenüberstellen binärer und trinärer „Zellen“ führt wie ein roter Faden durch das Stück. Eine akkurate Ausführung der häufig vorkommenden Triolen- und Achtel-Rhythmen kann durch sämtliche elementaren Vorbereitungsübungen bzw. Warm-Ups geübt werden.
• Die angegebene Bühnenlichtgestaltung (siehe Anweisung bzw. Schluss des letzten Satzes) kann bei einer Aufführung eine effektvolle Wirkung entfalten. Das Stück kann jedoch auch ohne diese aufgeführt werden, falls keine Lichttechnik vorhanden sein sollte.
• Ein äußerst unterhaltsames Stück mit einem bedeutungsvollen musikalischen „Kern“, das sich für Konzerte und Wettbewerbe aller Art eignet.

Kontakt

www.gp-magma.net

Bezugsquelle

Kostenloser Download der Partitur unter

http://www.gp-magma.net/pdf/partituras/piezas%20de%20bolsillo.pdf

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