Ohne Titel – Hortigüela, Alberto

Titel

Ohne Titel

Komposition

Hortigüela, Alberto

Besetzung

Werk für Klavier (2 Spieler), 2 Schlagzeuger, Klarinette und Violoncello im Raum verteilt

detaillierte Besetzung

Schlagzeuger Besetzung: Schlagzeug I: Zimbeln, Tam-tam;

Schlagzeug II: Zimbeln, Große Trommel

Dauer

ca. 8 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

Schlagwörter

erweiterte Spieltechniken, Präparierungen

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Zarte Instrumentaldialoge bilden in Alberto Hortigüelas „Ohne Titel“ Klangschichten um das Publikum herum, die verschiedene Aspekte des Phänomens der Räumlichkeit erforschen. Das Werk löst sich dabei von einer traditionellen Taktstruktur ab und bietet neugierigen, eher fortgeschrittenen InstrumentalistInnen die Möglichkeit, sich mit in der Neuen Musik oft-vorkommenden erweiterten Spieltechniken zu beschäftigen.

Notation

Überwiegend konventionell, mit wenigen graphische Elementen.

Anforderungen

  • Das Werk ist keineswegs  virtuos und bietet einen tollen Rahmen, in dem die InstrumentalistInnen sich mit einigen erweiterten Spieltechniken auseinandersetzten können.
  • Die Violoncello-Stimme enthält einige Flageolett-Töne. Diese verlängert  der/die zweite PianistIn, indem er/sie bestimmte Saiten mit dem Finger leicht berührt und gleichzeitig mit einem Plektrum zupft.
  • Die Violoncello-Stimme spielt teilweise „col legno“ am Steg, auch an den Saiten des Griffbretts entlang mit unterschiedlichen Bogendruckstufen.
  • Die Crotales werden teilweise mit einem Kontrabassbogen gestrichen.
  • Die Tasten des Klaviers werden „streichelnd“ und „klopfend“ bespielt. Zudem werden die Saiten im Innenraum auch mit einem Plektrum, Lineal und mit der bloßen Hand gespielt.
  • Ein Stück Styropor wird auf dem Fell der großen Trommel eingesetzt, außerdem ein Gummiball am Tamtam. Verschiedene Typen von „Superball“ sollten dafür ausprobiert werden, bis man einen gefunden hat, der das Instrument zum Schweben bringt. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, den Ball an einem dünnen Metallstab zu montieren, um eine leichte Spielbewegung zu ermöglichen.
  • Das Stück löst sich von einer konventionellen Taktstruktur. Stattdessen müssen die InstrumentalistInnen sich an einer mit Strichen unterteilten Zeitlinie orientieren. Jeder Strich entspricht ungefähr einer Sekunde. Die Zeitlinie dient als strukturelles Gerüst, darf aber keineswegs von allen Ensemblemitgliedern nur „blind“ befolgt werden! Viel wichtiger ist es, auf die grundlegenden Aspekte des kammermusikalischen Zusammenspiels zu achten.
  • Stellenweise tauchen „pulsierende“ rhythmische Einheiten auf, die sich eine Zeit lang wiederholen (Klavier I am Anfang, Violoncello kurz vor ‚C‘). An solchen Stellen können die entsprechenden InstrumentalistInnen die Verantwortung für die Leitung des Ensembles übernehmen.
  • Die Stellen, an denen Aktionen genau zusammen gespielt werden müssen, sind mit unterbrochenen Strichen markiert. Hier sollten die entsprechenden SpielerInnen sehr bewusst zusammenagieren.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Da der Innenraum des Klaviers bespielt wird, ist ein Flügel erforderlich.
  • Mit dem Begriff ‚Zimbeln‘ (Schlagzeug I und II) sind Crotales gemeint.
  • Die InstrumentalistInnen sollten als Dialogpartner agieren, die äußerst unterschiedliche Klangwesen darstellen und durch ihre Aufstellung im Saal eine Art musikalischen Raum kreieren.
  • Genau aus diesem Grund sollte der vorgegebene Hinweis zur Aufstellung beachtet werden. Klare Sichtlinien zwischen allen InstrumentalistInnen sind natürlich unverzichtbar.
  • Die intensive Beschäftigung mit den eventuell etwas außergewöhnlichen Spieltechniken ist unerlässlich, um ein möglichst differenziertes Klangbild zu gestalten.
  • Für abenteuerlustige, spielsichere Laien- bzw. Jugendensembles sehr gut geeignet.

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (www.sinbitacora.blogspot.com)