kurz oder lang - Andres, Hartmut
Titel | kurz oder lang… (oder was immer man dafür halten mag) |
Komposition | |
Besetzung | für Orchester |
detaillierte Besetzung | etwa 30 – 50 Spieler/innen, kleinere Besetzungen sind möglich; alle Melodieinstrumente sind möglich, auf denen die Tonhöhe mikrotonal verändert werden kann |
Dauer | ca. 7 Minuten |
Schwierigkeitsgrad | Für MusikerInnen aller Spielfähigkeiten geeignet, auch für heterogene Gruppen |
Schlagwörter | Klassenmusizieren / heterogene Gruppen, Kompositionswerkstatt |
KOMMENTAR
Kurzbeschreibung
Das Stück „kurz oder lang“ von Hartmut Andres wird von den MusikerInnen selbst nach genauen Regeln hergestellt bzw. gebastelt: Jede/r stellt seine/ihre eigene Stimme nach bestimmten Regeln selbst her, wobei das zu spielende Material an die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben angepasst ist. Das Material besteht dabei aus einer einzigen, frei wählbaren Tonhöhe, die in Länge, Lautstärke und mikrotonaler Intonation variiert wird. Das Stück besteht aus drei Teilen, wobei die Textur von Satz zu Satz dünner und damit transparenter wird: Dadurch ergeben sich durch Zufall Tonkonstellationen, die man melodisch und harmonisch verstehen und interpretieren kann.
Notation
Die Töne werden in beiliegende Bögen geschrieben, ausgeschnitten und in ein Zeitraster eingeklebt, wobei die Dauer grafisch dargestellt wird. Die mikrotonalen Veränderungen werden je nach Instrument unterschiedlich notiert (z.B. schreiben Holzbläser ein Griffschema).
Anforderungen
Für SpielerInnen unterschiedlichster Fähigkeiten und jeden Alters geeignet.
Didaktische Hinweise und Empfehlungen
- Die Aufgabe der Ensembleleitung besteht zunächst darin, den SpielerInnen die Regeln zu erklären, nach denen die Stimmen angefertigt werden, und die Entstehung der Stimmen pädagogisch zu begleiten. Die Regeln sind zwar sehr präzise formuliert, aber wohl zumindest für die meisten SchülerInnen zunächst etwas schwer verständlich.
- Sehr wichtig ist es, die SpielerInnen zum Erforschen des eigenen Instrumentes zu ermuntern, bevor sie an die Ausarbeitung der Stimmen gehen. Das Erleben des Entstehungsprozesses ist ein zentrales Element dieses Werkes.
- Sind die Stimmen fertiggestellt, ist es für die Probenarbeit empfehlenswert, den MusikerInnen die sich ergebenden musikalischen Strukturen bewusst zu machen und gestalterisch darzustellen; d.h. musikalisch zu spielen.
- Es kann sehr hilfreich sein, die SpielerInnen während des Entstehungsprozesses in der Gruppe über ihre Erfahrungen berichten zu lassen.
Bezugsquelle
Erhältlich beim Komponisten.
Die DVD der Uraufführung mit einer Einführung des Komponisten und dem Erfahrungsbericht des Dirigenten, kann ebenfalls beim Komponisten angefragt werden.
Hinweis
Dieses Stück ist mittlerweile vom Komponisten um 2 weitere Sätze ähnlicher Länge erweitert worden, die zusammen als “zweite symphonie” aufgeführt werden können. Der Satz “kurz oder lang” kann natürlich weiterhin als eigenständiges Werk gespielt werden