Codex V - Barrett, Richard

Titel

Codex V

Komposition

Barrett, Richard

Besetzung

for 12 or more instrumentalists

detaillierte Besetzung12 und mehr beliebige Instrumentalisten in drei Gruppen

Dauer

ca. 6 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

Schlagwörter

Aleatorik, erweiterte Spieltechniken, Improvisation, offene Form

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Codex V ist eine gebundene Improvisation, die sich an einem einstimmig notierten Melodieverlauf orientiert. Mit und zu dieser Melodie wird vielstimmig in drei Ensemblegruppen nach genauen Vorgaben improvisiert. Ein die Fantasie und die Interaktionsfähigkeit der Ensemblemitglieder herausforderndes Werk.

Notation

  • einstimmige, traditionell notierte Melodie
  • für jede der drei Ensemblegruppen jeweils 15 unterschiedliche verbale Improvisationsanleitungen (auf Englisch) in Kästen unterhalb der Melodie, welche genau den Einsatzzeitpunkt und das Ende der Improvisation kennzeichnen
  • Hierin befinden sich genaue Anweisungen für die gebundene Improvisation mit klar definiertem Material in einer gut lesbaren handschriftlichen Partitur.
  • Ein leeres Notensystem zur Fixierung eigener Improvisationsideen und für transponierende Instrumente

Anforderungen

  • Eine besondere Form der kreativen Interaktion ist die Aufgabe, bei diesem Werk zu einer – teilweise nur imaginären – Melodie, die auch dem Dirigenten/der Dirigentin als Anhaltspunkt dient, nach genauen Angaben zu improvisieren. Dabei werden fantasievoll die unterschiedlichsten Varianten und Transformationen des Grundmaterials zu einer schillernden Klangcollage zusammengeführt.
  • Metrisch ist das Stück klar festgelegt. Die Melodie ist bis auf 4 Takte stark synkopisch angelegt, so dass sich ein impressionistisch schwebender Eindruck ergibt.
  • Die notierten Rhythmen sind alle übersichtlich und sehr gut realisierbar.
  • Technisch ist das Werk durchaus anspruchsvoll, da die Improvisationsanweisungen auch virtuosere Figuren und musikalische Bausteine einsetzen. Je nach genutztem Instrumentarium ist dies natürlich stark unterschiedlich im tatsächlichen Schwierigkeitsgrad.
  • Es sind diverse erweiterte Spieltechniken vorgesehen, die für die jeweiligen Instrumentengruppen global klar definiert sind (Beispiel: Multiphoniks für HolzbläserInnen).
  • Das Zusammenspiel erfordert eine klare Orientierung am Dirigat genauso wie eine interaktive Auseinandersetzung und Kommunikation mit den jeweiligen SpielpartnerInnen bei gleichzeitiger innerer Klarheit der InterpretInnen über die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und -grenzen, die sich aus den Improvisationsanweisungen ergeben.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

 

  • Jede der drei Instrumentalgruppen soll jeweils gleichmäßig aus mindestens vier verschiedenen Instrumentengruppen zusammengesetzt werden. Dabei kann aus Holzblas-, Blechblas-, Streich-, Schlag- oder Tasteninstrumenten (oder anderen) frei gewählt werden. Es sind mindestens zwölf InstrumentalistInnen (vier pro Gruppe) gefordert. Größere Besetzungen sind möglich.
  • Innerhalb jeder Gruppe wird zuweilen noch einmal nach Solo, Duo, Trio, Quartett und/oder Tutti unterschieden, so dass manche Improvisationsaufgaben sehr weit ausdifferenziert sind.
  • Bei der Instrumentierung ist darauf zu achten, dass die klar ausformulierten Tonhöhen von den Instrumenten jeweils erreichbar sind. Hierbei ist hilfreich, dass der geforderte Tonumfang in jedem „Improvisationskasten“ im Vorfeld genau angegeben ist.
  • Falls SolistInnen in einigen Teilen oder solistischen Kombinationen gefordert sind, müssen diese vor den Proben genau abgesprochen sein.
  • Das Werk muss trotz des Improvisationscharakters intensiv von jeder Instrumentalistin/jedem Instrumentalisten vorbereitet werden.
  • Es erfordert eine präzise und äußerst aufmerksame und kleinteilige Probenarbeit, damit die vielen Details realisiert und auch wahrnehmbar gestaltet werden.
  • Das Werk ist durch seine klare Anlage und übersichtliche Länge auch für interessierte Jugendliche geeignet. Allein die Größe des geforderten Ensembles dürfte hier ein Problem darstellen.
  • Es ist bei Jugend Musiziert unter „Besondere Besetzungen – Neue Musik“ gut als Programmpunkt vorstellbar.

 

Bezugsquelle

Erhältlich bei United Music Publishing (www.ump.co.uk)