Von guten Mächten wunderbar geborgen - Spring, Rudi

Titel

Von guten Mächten wunderbar geborgen op. 45

Komposition

Spring, Rudi

Text

Bonhoeffer, Dietrich (1909 - 1945)

Besetzung

für 5-stimmigen gemischten Chor (SMezATB) a cappella ; Viola und Violoncello ad libitum

Dauerca. 6 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Der 5-stimmigen Komposition liegt das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer Von guten Mächten wunderbar geborgen zugrunde. Bonhoeffer schrieb es an Silvester 1944 im Prinz Albrecht Gefängnis in Berlin, vier Monate vor seiner Hinrichtung.

Das Stück ist geprägt von einer ernsten und weiträumigen Stimmung. Ein getragenes Zeitmaß in langsamen Halben lässt die Musik in einem langen Bogen von Anfang bis Ende ohne Pausen dahinströmen. Gelegentliche tonale Momente verwandeln sich in erweiterte Tonalitäten, stets melodisch gestaltet. Der Klang entfaltet sich von Einstimmigkeit bis zu einem 5-stimmigen Haupt- und Schlussteil. Eine lang gehaltene Septime mit anschließender Stille lässt den Hörer die göttlichen Kräfte erahnen, denen sich Bonhoeffer vor seinem Tod verbunden fühlte und denen er vertraute.

Rudi Spring ist es in seinem Werk gelungen, die historische und ethisch-menschliche Dimension von Bonhoeffers Text in äußerst ergreifender Weise zu vertonen.

Notation

traditionell

Anforderungen

Das Werk erfordert stimmtechnisch die Fähigkeit, lange melodische Bögen so zu gestalten, dass der ruhige Bewegungsstrom, der manchmal auch dramatisch geprägt ist, nicht unterbrochen wird.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

Es ist ratsam, die Melodiebögen der Stimmen einzeln zu üben, um ein sicheres Gefühl für die Länge der Phrasen zu bekommen. Einige Stimmeinsätze sind im harmonischen Zusammenhang schwer zu hören.

Daher ist es sinnvoll, die Fassung von 2012 mit Viola und Violoncello ad libitum zu verwenden. Der Chorsatz ist identisch mit der a cappella Fassung von 1988. Die beiden Streichinstrumente haben teils eine eigene Stimme, oft oktavieren sie aber auch den Bass oder eine der hohen Stimmen. Dies stützt die Intonation, da man bei den langen und langsamen Melodiebögen leicht absinken kann.

Der Arbeitsaufwand zur Einstudierung ist nicht unerheblich. Es empfiehlt sich, das Werk bei einer Aufführung in einen Zusammenhangmit anderen Texten oder Kompositionen zu stellen, die die Größe von Bonhoeffers Persönlichkeit erahnen lassen.

Kontakt

rudi.spring(at)hmtm.de