Vier elementare Etüden - Kümper, Jona

Titel

Vier elementare Etüden

Komposition

Kümper, Jona

Besetzung

für 4 Schlagzeuger*innen oder Ensemble

detaillierte Besetzung

Alltagsgegenstände

Dauer

ca. 9 Minuten

Schwierigkeitsgrad

3 mittel

Schlagwörter

Aleatorik, Alltagsgegenstände, graphische Notation, Improvisation, Musiktheater

 

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Jona Kümpers farbige „Elementare Etüden“ bestehen aus vier fantasievollen Sätzen, deren Inhalt eine Art Katalog verschiedener Elemente der Rhythmik darstellt. Durch die vielfältige Ansammlung verschiedener Alltagsgegenstände (inkl. Wasser) und ergreifender theatralisch-improvisatorischer Aspekte bieten die Sätze ein sehr kurzweiliges und optisch abwechslungsreiches Klangergebnis.

Notation

Überwiegend traditionell notiert. Elementare Aspekte grafischer Notation finden sich im zweiten Satz.

Anforderungen

  • Das Stück erfordert keine fortgeschrittenen instrumentalen Fähigkeiten. Die motorischen Kompetenzen von SchlagzeugerInnen können aber durchaus von Vorteil sein. Es werden jedoch keine traditionellen Schlaginstrumente benötigt, da das Stück für eine bunte Kollektion von Alltagsgegenständen konzipiert ist, darunter Besen, Fahrradpumpen, Streichholzschachteln. Weiterhin sorgt der Einsatz von Wasser für ein interessantes Klangergebnis.
  • Im Gesamten ist die Komposition durch ein äußerst spannendes und gut durchdachtes „Instrumentarium“ geprägt.
  • Trotz des so bezeichneten Werktitels können die rhythmischen Elemente der Komposition kaum als „elementar“ beschrieben werden, im Besonderen in den Sätzen „Jazzbesen“, „Air“ und „Funk(e)“. „Jazzbesen“ etwa entsteht aus teilweise kompliziert zusammengesetzten Rhythmen, die ein relativ erfahrenes Ensemblespiel erfordern, um die gesamten Linien stabil und deutlich darstellen zu können (siehe Takte 5 – 13).
  • Zudem bedürfen einige metrische Modulationen der fortgeschrittenen Fähigkeit, einen wechselnden Puls ausformulieren zu können. Weitere komplexe rhythmische Unterteilungen kommen etwa auch im dritten Satz vor (Takt 24).
  • Um die große Bandbreite an fein gestalteten dynamischen und artikulatorischen Vorgaben ausgestalten zu können, ist in allen Sätzen zudem eine bereits gut entwickelte Fein- und Grobmotorik erforderlich.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Die Zielgruppe für diese Komposition wird überwiegend im Bereich der Jugendschlagzeugensembles zu finden sein, ebenso ist das Werk für fortgeschrittene Musikschulensembles sehr gut geeignet.
  • Durch das unkonventionelle Instrumentarium öffnet sich das Stück dabei auch für andere InstrumentalistInnen. Jedoch sind die notwendigen Spieltechniken definitiv „perkussiv“ (z.B.: schütteln, klopfen, schlagen, etc.).
  • Zudem ist die Anzahl von SpielerInnen flexibel: Die Stimmen können geteilt, dabei zum Teil chorisch wie auch solistisch besetzt werden. Es sind somit viele verschiedene Kombinationen möglich.
  • Der zweite Satz („Wassermusik“) enthält zahlreiche Möglichkeiten für die SpielerInnen, sich mit verschiedenen Aspekten der Inszenierung und Gestaltung auseinanderzusetzen: Obwohl die Spielaktionen teils sehr einfach auszuführen sind, sollten die theatralischen Ausdrucksformen derselben unbedingt erforscht werden. Dieser Satz eignet sich somit gut als Einstieg in die auch für SchlagzeugerInnen sehr wichtigen Aspekte des Musiktheaters.
  • Wie spielt man eine „cantabile“-Melodie auf einer Fahrradpumpe? Wie kann man mit einer Wasserpistole oder einem tropfenden Tuch möglichst ausdrucksstark umgehen? Diese für das Stück zentralen Fragen bieten die Gelegenheit, an Aspekten wie Bühnenpräsenz oder dem Weitertragen und Gestalten einer Phrase zu arbeiten.
  • Im Idealfall wird das Stück auswendig gelernt. Teilweise lebt es von den fast choreographischen Bewegungen (die „Auf- und Abstriche“ des Besens zum Beispiel). Auswendigspiel verleiht dem Werk einen spontanen, optisch spannenden Eindruck.
  • Erfahrenes Ensemble-Zusammenspiel ist unabdingbar aufgrund des rhythmischen Inhalts, wenngleich dieser an und für sich nicht sonderlich schwer ist. Die Festlegung einer Art „Pilot-Figur“ unter den SpielerInnen kann eine erfolgreiche Ausführung der vielen Unisono-Passagen vereinfachen.
  • Der Einsatz eines/r DirigentIn im ersten und letzten Satz könnte die Herausforderungen des Zusammenspiels deutlich vereinfachen. Darunter könnten jedoch auch die theatralischen Elemente des Stückes leiden.

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (jona.kuemper@gmx.de)