Vacuum Ritual – Kaul, Matthias

Titel

Vacuum Ritual

Komposition

Kaul, Matthias

Besetzung

Version für Querflötenquartett + 4 Staubsauger ; jede/r SpielerIn spielt Piccolo- und Bassflöte und bedient einen Staubsauger

detaillierte Besetzung

4 Piccoloflöten, 4 Bassflöten, 4 Schwirrvögel mit Plastikstreifen, 4 Staubsauger mit regulierbarer Wattzahl

Dauer

ca. 13 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

Schlagwörter

Alltagsgegenstände, erweiterte Spieltechniken, graphische Notation, Improvisation, Präparierungen, Raummusik, Vokaleinsatz (bei Instrumentalwerken)

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Klangfarbenstudie zum Thema “Mit Luft erzeugte Klänge”: Zum Klang von 4  Staubsaugern, der im Laufe des Stückes ständig leiser bis zum Verschwinden wird, erzeugen die FlötistInnen Effekte wie überblasene Töne, Pfeifen in das Mundstücke, in der Kehle erzeugte Flatterzunge etc.. Ein Stück, das die SpielerInnen zum Erforschen von unkonventionellen Klangmöglichkeiten auffordert und anregt.

Notation

größtenteils graphisch mit konventionellen Abschnitten, dazu ein längerer erklärender Text

Anforderungen

  • Die InterpretInnen müssen Lust haben, sich auf ungewohnte Spielweisen einzulassen, wie beispielsweise ins Mundloch pfeifen, singen und sich dabei auf die Wangen klopfen, mit Trompetenansatz in die kopflose Bassflöte spielen und Ähnliches mehr.
  • Auch ein Schwirrvogel wird an einer Stelle mehrmals in die Luft geschleudert, während die SpielerInnen einen selbstgewählten Lexikonartikel sprechen.
  • Generell steht der Klang im Vordergrund und nicht das rhythmisch präzise Zusammenspiel. An einer Stelle der Komposition (bei “L”) ist jedoch Präzision gefordert: Eine/r der FlötistInnen spielt seine Partie exakt, während ein/e andere/r das gleiche Material nur ungenau andeutet, dabei müssen Anfang und Ende jeder Figur genau zusammengespielt werden.
  • Das Stück benutzt ebenfalls den Klang und Effekt im Raum: Zu Beginn des Stückes sind 3 SpielerInnen hinter dem Publikum und gehen nach etwa 4 Minuten nach vorne zur Bühne.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

 

  • Der Komponist schreibt: “Bass- und Piccoloflöten sind nicht unbedingt nötig. Der Anfang ist leichter nur mit Mundstücken von Blockflöten zu spielen statt mit PiccFl.” Dies sollte man zumindest in Erwägung ziehen.
  • Die ungewöhnlichen Spieltechniken haben einen klanglichen Sinn - sie sind nicht als Ulk oder Provokation zu verstehen. Dies bedeutet, dass die SpielerInnen diese Aktionen so üben sollten, dass das gewünschte Klangergebnis erzeugt wird (der geschriebene Kommentar gibt dazu genaue Hinweise).
  • Vacuum Ritual ist eine Bereicherung im Repertoire für Flötenquartett mit spektakulärer Wirkung wegen der Staubsauger.

 

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (www.matthiaskaul.de)