Rondeau - Thomas, Stefan

Titel

Rondeau

Komposition

Thomas, Stefan

Besetzung

für zwei Klaviere

Dauer

ca. 8 Minuten

Schwierigkeitsgrad

6 professionell

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

 „Rondeau“ von Stefan Thomas ist ein modernes Konzertstück für zwei Klaviere in Rondo-Form ABACADA mit zwei gleichberechtigt angelegten Klavierstimmen. Musikalisch und pianistisch ist das Stück anspruchsvoll, facettenreich und vielseitig. Jeder der Rondo-Abschnitte hat seine eigene musikalische Charakteristik mit aufregend moderner Harmonik, schwebend-zarter Motivik und virtuos-perkussiven Abschnitten. Es wird ausschließlich an den Tasten gespielt.

Notation

Traditionell

Anforderungen

  • Beide SpielerInnen sollten über eine weit entwickelte Spieltechnik und Erfahrung im Spielen und Lesen eines vollgriffigen Klaviersatzes beider Hände verfügen (vergleichbar z.B. mit Brahms-Intermezzi). Gesangliches Spiel und perkussives Spiel werden gleichermaßen gefordert:
  • Beide SpielerInnen interpretieren gleichberechtigte Klavierstimmen desselben Schwierigkeitsgrades. Alle Phrasen und Motive des Stücks werden zu jeder Zeit simultan musiziert. Es ist erforderlich, im gesamten Stück die Stimme des/der jeweils anderen Spielenden mitzudenken und mitzuhören.
  • Es gibt keine generelle Hierarchie zwischen 1. und 2. Stimme, sondern ausschließlich dichtes, klanglich aufeinander jederzeit reagierendes und balancierendes Zusammenspiel. Im Verlauf des Stücks wird wechselseitig geführt. Es geht eindeutig aus der Struktur der Musik hervor, wer jeweils Impulsgeber ist und wer eher begleitet.
  • Beide Stimmen spielen in allen Registern der Klaviatur.
  • Der Schwierigkeitsgrad „6“ kommt so zustande: Der rein fingertechnische Schwierigkeitsgrad ist eher „5“. Die rhythmische Feineinteilung ist allerdings im Zusammenspiel eine Aufgabe, die als „6 - professionell“ einzustufen ist. Die Rhythmen setzen sich beispielsweise aus 16tel-Fünftolen und 32tel-Triolen zusammen, die beiden Klavierparts beginnen z.B. auf demselben Schlag, dann spielt jede/r SpielerIn einen anderen „ungeraden“ Rhythmus (Fünftolen, Triolen) und man trifft sich im nächsten Schlag wieder. Dies erfordert ein sicheres Rhythmusgefühl und ausgeprägte Fähigkeiten im Zusammenspiel.
  • Dazu kommen häufige Taktwechsel (verschiedene Taktarten von 3/2- Takt bis 9/16-Takt). Es bleibt alles im „traditionell gut verständlichen“ Rhythmusbereich, benötigt aber einige Erfahrung und/oder eine/n sehr gut anleitende/n LehrerIn, der/die taktweise mitzählt.
  • Dynamische Feinabstufungen von pp bis ff, crescendo/decrescendo und die Verwendung von einzelnen Akzenten ergeben aufregend lebendige Klangfarben.
  • Ein Flügel ist nicht zwingend notwendig.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • „Rondeau“ ist ein modernes Werk mit zeitgenössischer Harmonik und einem Klaviersatz auf hohem kompositorischem Niveau. Das Werk ist dabei eher „traditionell“, was die Spieltechnik betrifft – und das ist gerade das Besondere! Dies kann besonders für Klavierduos reizvoll sein, deren Repertoire ansonsten bewusst eher klassisch/romantisch ist. Solche Werke sind dann als „Repertoire-Erweiterung“ in der heutigen Konzertkultur sehr wertvoll, weil sie von eher traditionell orientierten SpielerInnen nicht von vornherein gemieden werden.
  • Zielgruppe sind weit fortgeschrittene SchülerInnen und auch Semi-Profis, die bereits Klavierduo- oder zumindest Kammermusik-Erfahrung gesammelt haben und ihr Repertoire vertiefen möchten.
  • Gut eignet sich das Werk auch für SpielerInnen, die bisher wenig Erfahrung in zeitgenössischer Musik gesammelt haben. Es ermöglicht einen Einstieg in die zeitgenössische Harmonik und ist dabei gleichzeitig ein klangschönes, dankbares Konzertstück für jedes Publikum und jeden Anlass.
  • Für einen Duowettbewerb ist das Stück sehr gut geeignet: Beide SpielerInnen musizieren gleichberechtigt, das Werk ist pianistisch und klanglich sehr reizvoll, die verschiedenen Abschnitte des „Rondeau“ sind charakterlich höchst unterschiedlich und die Dauer von ca. 8 Minuten bietet sich dafür ebenfalls an.
  • Auch ist es für jedes Konzertpublikum gleichermaßen geeignet. Auch unerfahrenes Publikum wird von der Klangschönheit überzeugt werden. Vielleicht ist es auch als einzelnes modernes Stück in der „Umgebung“ eines Barock- oder Klassikkonzerts gut aufgehoben wegen der Bezugnahme der Form auf ein „Rondo“.
  • Auch bei fortgeschrittenen SpielerInnen oder Semi-Profis wird es einige Monate dauern, bis das Stück einzeln und im Zusammenspiel erarbeitet wurde.
  • Es bietet sich für die Entwicklung einer differenzierten Klangvorstellung an, den verschiedenen „Lagen“/Stimmen des Stücks eventuell den Klang anderer Instrumente zuzuordnen (z.B. Piccoloflöte im hohen Diskant, Cello in der kleinen Oktave, elektronische Klänge bei schnellen Wechselnoten über zwei Oktaven usw.).
  • Die jeweiligen Charaktere der einzelnen Rondo-Abschnitte sind sehr verschieden und sollten ihrem Wesen entsprechend genau überlegt und besprochen werden, damit sie sich dann im gesamten Zusammenhang kontrastreich voneinander unterscheiden. Artikulation, Dynamik, Metrum und deren Entwicklung sind in jedem Abschnitt genau zu betrachten und zu befolgen.

Kontakt

http://www.contemporary-music.de/index.php/stefan-thomas

 

Bezugsquelle

Erhältlich im kostenlosen Download bei Copy-us Verlags GmbH (http://www.copy-us.com/?opus=2010).