Neue Musik für Bob in fünf Runden - Seidl, Hannes

Titel

Neue Musik für Bob in fünf Runden

Komposition

Seidl, Hannes

Besetzung

für Jugendblasorchester

detaillierte BesetzungFlöte 1, Flöte 2, Oboe, Klarinette 1, Klarinette 2, Bass-Klarinette, Alt-Saxophon, Tenor-Saxophon, Bariton-Saxophon, Fagott, Horn 1, Horn 2, Trompete 1, Trompete 2, Trompete 3 Posaune 1, Posaune 2, Posaune 3, Bariton, Tuba, Vibraphon, Drum Set

Dauer

ca. 20 Minuten

Schwierigkeitsgrad

4 mittel-schwer

 

KOMMENTAR

 

Kurzbeschreibung

Hannes Seidls „Neue Musik für Bob“ bietet fortgeschrittenen Jugendblasorchestern einen spannenden Einstieg in eine kompositorische Stilistik, die im etablierten Repertoire sehr selten zu finden ist. Die hohen technischen Ansprüche können auf den ersten Blick vielleicht etwas abschreckend wirken, das müssen sie jedoch nicht, denn: Anhand dieser können, über sorgfältige Vorarbeit, so manche „Problemstellen“ von MusikerInnen mit weniger Erfahrung angegangen werden. Es müssen nicht zwingend alle Sätze gespielt werden.

Notation

Traditionell

Anforderungen

  • Zielgruppe des Werks sind Jugendblasorchester. Für solche wurde das Werk konzipiert, einige Passagen sind jedoch aus spieltechnischer Sicht etwa für eine durchschnittliche Jugendkapelle eines Mittelstufenorchesters zu anspruchsvoll.Sowohl der rhythmische Inhalt des Stückes als auch die Anforderungen an das Ensemblespiel sind nicht allzu schwer.
  • Die größten Herausforderungen liegen zum einen in den extremen Umfängen mancher Stimmen, zum anderen in einigen sehr schnellen Passagen, die eine durchaus raffinierte Artikulations- bzw. Fingertechnik erfordern.
  • Durch eine sorgfältige Vorarbeit mit der Partitur können einige Passagen oktaviert, vereinfacht oder in manchen Instrumentalstimmen gar gestrichen werden, um eine zur Kapelle passende Fassung zu kreieren. Die musikalischen Texturen bzw. Inhalte an sich dürfen dadurch selbstverständlich nicht tiefergehend geändert werden. Weiteres dazu unter: Didaktische Hinweise und Empfehlungen.
  • Der erste Satz besteht aus zwei sehr kontrastierenden musikalischen Ideen: Äußerst kurzen, aggressiven Tutti-Akkorden stehen längere, orgelähnliche „Klangblöcke“ gegenüber. Für die punktuellen Akkorde ist genaues Zusammenspiel unerlässlich, die homophonen Liegetöne müssen gut ausbalanciert werden.
  • Falls das Stück mit einem eher unerfahrenen Orchester einstudiert werden soll, bietet sich zuerst eine Beschäftigung mit dem dritten Satz an, der am wenigsten anspruchsvoll ist. Achtung jedoch in den Takten 52-55: Diese stellen eine große Herausforderung an die Trompeten- bzw. Posaunenstimmen dar!
  • Im dritten Satz müssen die Liegetöne zwischen Takt 10 und 21 sehr sauber intoniert werden.
  • Die größten technischen Herausforderungen sind im vierten Satz zu finden. Je nach Erfahrungshorizont müssen hier möglicherweise einige Passagen oktaviert oder vereinfacht werden. Ein steigendes Sechzehntelnoten-Motiv etwa kann durch versetzte Einsätze kanonisch dargestellt werden.
  • Hohe motorische Kompetenzen werden in diesem Stück vom gesamten Orchester erwartet.
  • Das farbigste und wirkungsvollste Material findet sich im fünften Satz, welcher besonders für das Schlagwerk-Register interessant ist. Kontrastreiche und kurze rhythmische Motive werden gegeneinander gesetzt und von perkussiven „Schreien“ unterbrochen. Dieser Satz kann auch sehr gut separiert als Ausschnitt funktionieren und eignet sich gut als Eröffnungsstück.


Didaktische Hinweise und Empfehlungen

Die unten gelisteten Vereinfachungsmöglichkeiten sind natürlich nicht die einzigen vorhandenen und zudem lediglich als Empfehlungen zu verstehen. Solche Entscheidungen sind schlussendlich bei einer sensiblen und fähigen musikalischen Leitung am besten aufgehoben:

1. Satz, Trompete: Einige Töne der 9-stimmigen Akkorde sind verdoppelt dargestellt und können auch von 7 statt 9 Trompeten gespielt werden. Zudem werden manche Töne durch die B-Klarinetten abgedeckt. Deshalb ist eine leichte Umstrukturierung einiger Tutti-Akkorde durchaus denkbar, ohne dadurch den harmonischen Charakter des Satzes ändern zu müssen.

4. Satz, Tuba: Die erste Passage ist für eine/n junge/n TubaspielerIn extrem hoch. Diese könnte deshalb nach unten oktaviert werden.

6. Satz, 3. Posaune: Da die erste Passage in der Bariton-Stimme verdoppelt wird, könnten die entsprechenden Takte der dritten Posaune, welche durchaus sehr sportlich und herausfordernd sind, gestrichen werden.

Weitere Hinweise:

  • Eine kurze Passage im zweiten Satz verlangt die Doppelzungentechnik in allen drei Trompetenstimmen. Arbeiten Sie zuerst an den entsprechenden Takten (28, 29), bevor Sie ein passendes Grundtempo auswählen.
  • Der zweite Satz wird durch eine Art „Fanfare“ eröffnet. Lassen Sie ihr Orchester diese Unisono-Rhythmen zuerst sprechen oder auf einem Ton spielen.
  • Für fortgeschrittene Jugendorchester ist das Werk sehr gut als Einstieg in die Neue Musik geeignet. Orchester mit weniger Erfahrung können die Herausforderungen des Stücks ebenfalls annehmen, indem einige Stimmen bearbeitet bzw. vereinfacht werden.

 

Kontakt

www.hannesseidl.de

Bezugsquelle

Erschienen bei Edition Juliane Klein (www.editionjulianeklein.de)

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