Morgenstern - Brass, Nikolaus
Titel | Morgenstern |
Komposition | |
Text | von Robert Walser |
Besetzung | für Chor |
detaillierte Besetzung | Sopran, Alt, Tenor, Bass |
Dauer | ca. 3 Minuten |
Schwierigkeitsgrad | 3 mittel |
Schlagwörter | erweiterte Spieltechniken / Vokaltechniken |
KOMMENTAR
Kurzbeschreibung
„Morgenstern“ auf einen Text von Robert Walser ist ein inniges, intimes und ruhiges Chorwerk von Nikolaus Brass, das der dichten Atmosphäre des Textes ein klangliches Adäquat bietet. Die Melodik, die sich verteilt durch alle Stimmen zieht, mutet fast romantisch an. Der Satz ist relativ eng, kompakt und ohne Extreme. Der Rhythmus ist bewusst schlicht gehalten, um auch hier der Atmosphäre des Textes gerecht zu werden.
Notation
Traditionell in Handschrift; die Handschrift ist meistens sehr gut lesbar.
Anforderungen
- Der Wechsel von unterschiedlichen Taktarten sollte wegen des langsam schreitenden Tempos keine Probleme bereiten.
- Es entstehen immer wieder kleine Ganztoncluster.
- Die Harmonik ist in manchen Momenten etwas unbequem.
- Die melodische Linienführung zieht sich durch alle Stimmen, während die anderen Stimmen dann meist summend auf einem Akkord verharren.
- Der kompakte Satz und die zarte pp-Dynamik erfordern eine gute Beherrschung der Stimme möglichst ohne Vibrato.
- Es kommen nur wenige vokalisch gefärbte Rausch- und Konsonantklänge vor, die die Atmosphäre verdichten.
Didaktische Hinweise und Empfehlungen
- Es ist sinnvoll, die verteilten Melodien mit dem ganzen Chor als eine Linie zu üben.
- Der Text kann auch nur, so wie er auf die Stimmen verteilt ist, rhythmisch gesprochen werden, damit sich die Worte und Satzteile gut verbinden.
- Die Akkorde sind meist etwas ungewöhnlich aufgebaut und für unerfahrene Ohren fremd und schwer zu beherrschen. Es bietet sich an, schwierige Akkorde vorher aus dem Stückverlauf zu nehmen und separat aufzubauen, um sich an deren Klang zu gewöhnen. Ein Akkord, den man schon kennt, lässt sich später besser und sicherer im Original aufbauen.
- Eine schöne Aufwärmübung könnte sein, kleine Ganztoncluster aus vier Ganztönen (also mit Tritonus) aufzubauen, z.B. c - d - e - fis oder e - fis - gis - ais (b). Darin sind schon fast alle Tonhöhen des Stückes enthalten.
- Es ist wichtig, zwischen den Stimmen tonliche Verbindungen herzustellen: Wer singt schon vorher meinen Ton, den ich dann gleich übernehmen kann? Dazu empfiehlt es sich, während des Probens immer wieder Stops einzufügen, auf Akkorden zu verharren und die momentane Lage zu analysieren: Von wem kann ich meinen nächsten Ton übernehmen? Wem kann ich eventuell meinen Ton weitergeben?
- Das Stück passt sicher gut als ein zeitgenössischer Kommentar in ein Konzert mit romantischer Chormusik.
Bezugsquelle
Erhältlich beim Komponisten (info@nikolausbrass.eu)