Wilfried Hiller

wurde in Weißenhorn in Schwaben geboren. Nach einem Klavierstudium bei Wilhelm Heckmann am Augsburger Konservatorium (seit 1956) arbeitete er zunächst als Organist und Ballett-Repetitor, bevor er 1963 ein Musikstudium an der Münchner Musikhochschule begann. Dort studierte er Komposition (Günther Bialas), Opernregie (Heinz Arnold), Schlagzeug und Pauke (Ludwig Porth und Hanns Hölzl) sowie Musiktheorie (Hermann Pfrogner). Ab 1967 arbeitete Hiller als Schlagzeuger in verschiedenen Orchestern, so z.B. am Staatstheater am Gärtnerplatz und an der Bayerischen Staatsoper. 1968 gründete er die Konzert-Reihe "musik unserer zeit". Die folgenden Jahre waren durch den Kontakt mit Carl Orff beeinflußt, den er 1968 kennen lernte und mit dem er als sein Schüler bis zu dessen Tod eng zusammenarbeitete.

Hillers Werke für das Musiktheater wurden entscheidend durch die Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Elisabeth Woska (seit 1971) geprägt. Die Begegnung mit Michael Ende 1978 bedeutete den Beginn einer fruchtbaren künstlerischen Partnerschaft und engen Freundschaft, die bis zu Endes Tod im Jahr 1995 andauerte und zu einer ganzen Reihe erfolgreicher Werke führte, wie Die zerstreute Brillenschlange, Vier musikalische Fabeln und Der Goggolori, Die Jagd nach dem Schlarg, Das Traumfresserchen und Der Rattenfänger.

Nach Endes Tod arbeitete Hiller zunächst mit Herbert Asmodi (Die Geschichte vom kleinen blauen Bergsee und dem alten Adler), seit 1997 dann mit Rudolf Herfurtner zusammen (Die Waldkinder, Eduard auf dem Seil, Pinocchio). Außerdem griff Hiller auf literarische Vorlagen von Theodor Storm (Der Schimmelreiter, Libretto Andreas K.W. Meyer), Christian Morgenstern (Heidenröslein), Wilhelm Busch (Schauspielmusik zu dem Marionettenspiel Der Geigenseppel, ein Auftragswerk des Kulturprogramms im deutschen Pavillon auf der EXPO 2000 in Hannover, entstanden in Zusammenarbeit mit Elisabeth Hiller-Woska) zurück. Neben den zahlreichen Bühnenwerken entstand auch eine Vielzahl von kammermusikalischen Arbeiten, Solokonzerten, Chor- und Orchesterwerken.

Seit 1971 ist Hiller als Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk tätig, 1989 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste, 1991 erhielt er einen Lehrauftrag an der Münchner Musikhochschule und 1993 wurde er als Kompositionslehrer an das Richard-Strauss-Konservatorium München berufen. Von 2005 bis 2008 war er Präsident des Bayerischen Musikrats, seit 2008 ist er Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung und seit 2009 künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche Nürnberg. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind zu nennen: 1968 der Richard-Strauss-Preis der Stadt München, 1971 der Förderpreis für Musik der Stadt München, 1977 der Brünner Preis, der Anerkennungspreis der Stadt Salzburg für das Werk Niobe und das Stipendium der Villa Massimo, 1978 der Schwabinger Kunstpreis für Musik, 1988 der Raiffeisen Förderpreis und 1997 der Egk-Preis, der Kulturpreis der Stadt Donauwörth und 2010 der Bayerische Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst und somit die höchste Auszeichnung des Freistaats Bayern.

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