Vineta-Exerzitien - Keuk, Alexander

Titel

Vineta-Exerzitien

Komposition

Keuk, Alexander

Besetzung

für gemischten Chor

Detaillierte BesetzungKammerchor, mehrfach geteilte Stimmgruppen jeweils mit kleinen solistischen Aufgaben

Dauer

ca. 8 Minuten

Schwierigkeitsgrad

3 mittel

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Wie lebt das Gestern im Heute? Johannes Brahms ist eine nie versiegende Quelle der Inspiration für InterpretInnen und auch KomponistInnen. Alexander Keuk bekennt, dass er seit Kindheitstagen den wiegenden Rhythmus des Chorlieds „Vineta“ nicht vergessen kann. Die Obsession ist aber nicht der einzige Kanal, der aus der Vergangenheit in die Gegenwart einer konzentrierten Partitur herüberfließt: die satztechnische Qualität Brahms‘scher Chormusik, die suggestive Kraft einfacher Melodiebausteine, die terzengeschichtete Klangfülle, die vokale Pedalisierung von Harmonieflächen. All diese Elemente entwerfen eine vokale Sinnlichkeit, die ganz im Heute angekommen ist und doch um ihre Herkunft weiß. Auch die poetische Vorlage, die Textstrophen von Wilhelm Müller, die wörtlich zitiert werden, finden subtile Übersetzungen in die Klangsinnlichkeit zeitgenössischer Musik, die die Hörenden sowohl akustisch als auch mental anregen wird.

Notation

Im Wesentlichen: Traditionelle Notation, dazu einige gut verständliche Anweisungen zu besonderen Vokaltechniken, die besonders Atemklänge betreffen: z.B. Ujjayi-Atmung (in der Yoga-Praxis: Atem mit leichtem „Schnarch-Geräusch“), Aus-der Hand-Atmen (geschlossene, gekrümmte Hand vor den Mund, geräuschvoll ansaugen), Ein- und Ausatmen, Ü-Glissando (Luft/Tongemisch, quasi „Luftpfeife“). Das Werk ist handschriftlich fixiert, aber gut lesbar.

Anforderungen

Die gesangstechnischen Anforderungen konzentrieren sich auf eine akkurate Intonation, die in den komplexen Klangballungen nicht ganz einfach zu handhaben ist, von erfahreneren Kammerchorensembles jedoch gut bewältigt werden kann. Die Ausführungsanweisungen zu besonderen, aber einfachen vokalen Klangtechniken sind hilfreich platziert.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Das Studium der Partitur sollte man zeitlich nicht zu knapp bemessen.
  • Die Stimmregister sind 2- bis 3-fach geteilt. Das erfordert eigenständige ChoristInnen, die es gewohnt sind in kleinen Gruppen zu agieren und trotzdem nie den Blick auf den geschlossenen, abgerundeten Zusammenklang zu verlieren.
  • Sicher ist es hilfreich, das Chorlied von Johannes Brahms vorher studiert zu haben (oder gar im gleichen Konzert zu präsentieren).
  • Die Atemgeräusche betreffend empfiehlt es sich, die SängerInnen damit frühzeitig vertraut zu machen, so dass die Klangproduktion auf natürliche Weise in den gesanglichen Duktus integriert werden kann bzw. gut beherrscht in die vokale Darbietung einfließen kann.

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (akeuk(at)web.de ; www.keuk.de)

 

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