Bartita - Koch, Sven-Ingo

Titel

Bartita

Komposition

Koch, Sven-Ingo

Besetzung

für Solo-Violine und kleines Orchester mit Orchesterkadenz

detaillierte Besetzung

Solo-Violine und kleines Orchester ( 4 Flöten, Klarinette, Horn, 2 Klaviere, 3 Akkordeons, mindestens 5 Violinen, mindestens 3 Violoncelli, Kontrabass)

Dauer

ca. 6 Minuten

Schwierigkeitsgrad

* heterogen

Schlagwörter

Improvisation, offene Form

 

KOMMENTAR

Kurzbeschreibung

Sven-Ingo Kochs „Bartita“ ist ein sehr knappes, virtuoses Werk für Solo-Violine mit Orchesterbegleitung. Das Ensemble destilliert aus den brillanten Figuren des/der SolistIn Resonanzen und reiche harmonische Felder, bis die ganze Textur im letzten Teil des Stückes in eine freie, ebenfalls virtuose Orchesterkadenz ausbricht, die am Ende wieder zusammen mit der Solo-Violine zur Ruhe kommt.

Notation

Das Stück ist traditionell notiert. Bei der Orchesterkadenz werden die verschiedenen Einsätze mit Zeitangaben versehen. Die wortsprachlichen Anweisungen für den/die SolistIn sind auf Deutsch, die für das Orchester auf Französisch verfasst.

Anforderungen

  • Die Solopartie ist für professionelle SpielerInnen oder sehr begabte junge MusikerInnen gedacht. Sie ist spieltechnisch sehr herausfordernd (Mikrotöne, Flageolette, Akkorde, allerlei Bogentechniken), rhythmisch komplex und voller dynamischer und charakterlicher Kontraste. Es ist ein wirkungsvolles Stück, das die instrumentalen Fähigkeiten des/der SolistIn ausreizt und gleichzeitig in eine prägnante Dramaturgie einfügt.
  • Für das Orchester ist das Werk spieltechnisch leicht. Der Begleitungsteil besteht aus Liegetönen und die Orchesterkadenz ist frei gestaltet, so dass jedes Orchestermitglied die individuellen Schwierigkeiten im eigenen Tempo bewältigen kann.
  • Die durchgehend leise Dynamik bietet allerdings eine Herausforderung für das Orchester, besonders für das Horn, dessen Partie andererseits sehr sparsam und in der bequemsten Lage geschrieben ist.
  • Das Orchester spielt vorwiegend eine harmonische Rolle. Die Intonation der Akkorde ist deshalb wegen der sehr häufigen Verdopplungen nicht einfach.
  • Metrisch und rhythmisch ist das Stück für das Orchester nicht schwer. Dennoch erfordert es von den Musikern eine gewisse Wachheit, da die Einsätze punktuell und sehr verschiedenartig gestaltet sind.

Didaktische Hinweise und Empfehlungen

  • Von „Bartita“ existiert auch eine Solo-Fassung für Violine, auf der die Orchesterfassung basiert. Diese Solo-Version eignet sich wunderbar als Wettbewerbsstück.
  • Das Stück benötigt nicht übermäßig viel Zeit zur Einstudierung. Wegen seiner Kürze ist es eine gute Übung, um intensiv an Intonation und Zusammenspiel zu arbeiten und trotzdem gute Ergebnisse in geringer Probezeit erreichen zu können.
  • Es ist sehr empfehlenswert, das Stück zuerst ohne SolistIn zu proben. Dennoch bietet das Werk eine sehr gute Übung für die Anpassung der Dynamik und der allgemeinen Spielweise, wenn ein/e SolistIn begleitet wird (leisere Dynamiken übertreiben, besonders aufmerksam auf Tempo-Schwankung seitens des Soloparts achten etc.). Da das Ensemble als Resonanz des Soloparts agiert, ist das gegenseitige Zuhören und aufeinander Reagieren besonders wichtig!
  • Es ist empfehlenswert, das Stück mit DirigentIn aufzuführen.
  • Der Komponist schlägt vor, die InstrumentalistInnen je nach Aufführungsort um das Publikum herum zu verteilen (solopart aber spielt ganz klassisch auf der Bühne).
  • Die Orchesterstimmen sind im Allgemeinen sehr einfach und sparsam gehalten, häufig verdoppelt oder über mehrere Instrumente verteilt. Folgende Besetzungsänderungen, die die Schwierigkeit des Stückes nicht wesentlich ändern, wären vorstellbar (wenn möglich immer in Absprache mit dem Komponisten):
    • Die Hornpartie kann eventuell mit einem Tenorsaxophon oder einem Fagott besetzt werden (mit den nötigen Transpositionen).
    • Die drei Akkordeonstimmen könnten für zwei Akkordeonstimmen umgeschrieben werden. Ein einzelnes Akkordeon wäre bei fortgeschrittenen SchülerInnen möglich, dann aber sollten manche Überlappungen der drei Stimmen vereinfacht werden.
    • Die Violinenstimmen wären eventuell mit nur drei Violinen  spielbar, wenn die divisi-Stellen mit nicht zu schwierigen Doppelgriffen gelöst werden können. Eventuell kann die Unterstimme auch mit einer Bratsche besetzt werden (in diesem Fall müsste die Orchesterkadenz leicht bearbeitet werden).
    • Die Kontrabasspartie verdoppelt (außer in der Orchesterkadenz) immer die Akkordeonstimme oder die Klaviere. Es ist daher zu empfehlen, nicht auf dieses Instrument zu verzichten, denn es trägt zur Balance und Klangmischung des ganzen Ensembles grundsätzlich bei. Wenn trotzdem kein Kontrabass zur Verfügung steht, könnten die Klaviere das Kadenzmaterial übernehmen.
    • Die beiden Klaviere spielen fast immer entweder unisono oder teilen sich das zu spielende Material. Deswegen wäre es denkbar, beide Partien ohne große Mühe zusammenzufügen (das Zusammenspiel würde somit nicht unwesentlich einfacher). Die Orchesterkadenz müsste dann adaptiert werden.
    • Wenn keine vier Flöten vorhanden sind, könnten die Partien der 3. und 4. Flöte eventuell mit zwei Oboen besetzt werden. In diesem Fall muss auf die dynamische Balance besonders geachtet werden, da die Dynamik des Orchesters immer sehr leise und homogen sein soll, die Oboen aber an ungewünschten Stellen „herausstechen“ könnten.
    • Das Stück eignet sich für jedes Ensemble- oder Orchesterprogramm. Die Besetzung und der organisatorische Aufwand sind in Verhältnis zu seiner Dauer relativ groß, deswegen ist es zu empfehlen, es neben anderen groß besetzten Werken ins Programm aufzunehmen oder aber als Abschluss eines Kammermusikkonzertes einzusetzen, wo dann alle MusikerInnen zusammen agieren können.

Bezugsquelle

Erhältlich beim Komponisten (sveningo@hotmail.com)